Täglich rücken die Rettungswagen und deren Besatzungen aus um anderen Menschen zu helfen. Dafür haben wir nicht nur das Auto, sondern auch viele Hilfsmittel. Manchmal sogar zu viele, wenn man an einen normalen Sandienst denkt. Da kann man schon fast den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Allerdings braucht man ja auch irgendwann einmal jedes Teil unserer Ausrüstung. Dabei gibt es Dinge, die sind leicht zu verwenden wie beispielsweise Pflaster (Wundschnellverbände). Spezieller sind da schon das Beatmungsgerät oder die Bone Injection Gun (Zugang legen über das Knochenmark). Bei all diesen Materialien und Vorgängen haben sich im Laufe der Jahre während der Benutzung Tipps und verbesserte Abläufe entwickelt um die es heute gehen soll. Dies ist erstmal eine Auswahl von gesehenen und angewendeten Hilfen. Bedeutet alles was hier beschrieben ist, ist real getestet worden.
Angefangen mit dem Angstnehmer überhaupt für Kinder. Dazu haben manche RTW kleine Kuscheltiere dabei. Dies kann natürlich kostenintensiv werden oder es müssen Spender dafür gesucht werden. Es geht aber auch einfacher indem man einen Sanifanten bastelt. Wer nicht weiß wie der gebastelt wird, der sollte diesen LINK (facebook) anklicken.
Jede Behandlung oder Diagnostik, die wir vornehmen, könnte mit der Berührung des Patienten oder dessen Flüssigkeiten geschehen. Davor schützen uns die Einmalhandschuhe. Diese heißen auch so, weil es sich nicht lohnt diese zu desinfizieren oder abzuwaschen. An diese sollten wir schnell drankommen, am besten griffbereit halten, nicht am Boden des Rucksackes verstauen und nicht nur in der Halterung im RTW, wo wir leider gerade nicht drankommen. Am einfachsten ist es zwei Stück zusammen zu legen und diese unter dem Deckel unser Knietaschen einzuklemmen. Einfach Deckel anheben, die Handschuhe über dem Klett ans Bein drücken und den Deckel über die Handschuhe legen und festkletten. Alternativ kann man auch ein leeres Ü-Ei mit den Handschuhen befüllen und dann im Einsatzfall auspacken. Jeder wie er mag und wo er die Handschuhe auch nicht schnell verliert.
Die Handschuhe haben zudem noch weitere Funktionen. Wenn man am Handteil vor dem Gummirand diesen abschneidet, haben Frauen einen Ersatz für ihr Haargummi. Ist mal etwas anderes als die normalen Varianten. Ansonsten eignen sie sich als Verschluss für diverse Tüten oder sonstige kaputtgegangene Verschlüsse.
Wenn man mit den Handschuhen hantiert, ist es meistens nicht sehr einfach die Sensoren für die BZ- Messung ordentlich aus der Dose herauszuholen. Es empfiehlt sich da die Sensoren mit der Blutöffnung nach unten in die Dose zu legen, damit man beim Herausholen diese Seite nicht beschädigt. Die Kontakte auf der anderen Seite sind da deutlich resistenter und darauf kann man dann rumgrapschen.
Wo wir bei wichtigen Materialien sind, kommen wir zu Medikamenten und zu Ampullen. Diese kleinen oder etwas größeren Gefäße aus Glas können uns leider auch verletzten. Jeder sollte gelernt haben die Kappe abzubrechen. Am häufigsten ist es indem man einen Tupfer um den Kopf der Ampulle legt und dann an der Sollbruchstelle Druck ausübt. Alternativ kann man eine kleine Spritze nehmen und diese auf den Kopf der Falsche stülpen um damit einen größeren Hebel zu haben und sich durch die scharfen Kanten nicht zu verletzten.
Medikamente und steriles Material kann ablaufen, unsteril oder wirkungslos werden. Abgelaufene Materialien benutzen wir nicht mehr. Das bedeutet, dass diese Dinge in den dafür vorgesehenen Abfall kommen. Medis, die bald ablaufen, können durch verschiedenfarbige Farbpunkte gekennzeichnet werden. Gelb für innerhalb von 3 Monaten zu verbrauchen und rot um innerhalb eines Monats diese Medikamente zu geben oder diese Wundauflage zu benutzen.
Beim Vorbereiten der Trage sollte man das Laken am Ende umschlagen sodass es am Ende eine Tasche bildet, damit Flüssigkeiten nicht herunterlaufen können. Das wäre besonders beim Treppen aufwärts tragen oder beim Einladen in den RTW sehr unangenehm. Weiterhin lohnt es sich nicht nur das Rettungstuch unter der Trage zu deponieren, sondern ebenfalls eine Nierenschale oder besser einen Kotzbeutel dort zu deponieren. Im RTW kann man schnell daran kommen aber auf dem Weg zum RTW kann der Patient auch anfangen sich zu übergeben.
Wenn man beim Patienten seine Sachen mitnehmen muss, ist es wichtig diese im Protokoll einzutragen. Damit dies übersichtlicher und einfach zu organisieren ist, kann man diese Dinge nummerieren und durch Leukostreifen mit Nummern versehen als Liste führen. Das erleichtert und verschnellert den Ablauf. Ganz wichtig ist es noch diese Dinge gut zu verstauen.
Ein längerer Leukostreifen auf dem Oberschenken oder dem Knie kann auch gut als Notizzettel verwendet werden. Darauf lassen sich leichter als auf der Haut oder auf dem Handschuh Vitalwerte und andere Dinge vermerken. Natürlich sollte für jeden Patienten ein neuer Streifen benutzt werden.
Zum Schluss ist es enorm wichtig beim Kaffeetrinken die Jacke zu zumachen, ansonsten gibt es oftmals unschöne Flecken auf der Kleidung.