Notiz über Notizen

Aus aktuellem Anlass und weil wir es bisher noch nicht sauber zusammengefasst haben, gibt es heute eine kleine Tippsammlung zum Thema Notizen auf dem Sandienst oder im Rettungsdienst.

Stellen wir uns eine Situation vor bei der wir als Sanitäterteam zu einer aufgebrachten Familie kommen, die uns von allen Seiten belagern und neue (für sie relevante) Infos zum Patienten mitteilen wollen. Der Patient selbst kann sich nicht mehr wirklich mitteilen, weil er starke Probleme mit dem Kreislauf hat. Bei der Anamnese und dem Erfassen von Vitalwerten, werden wir trotz dessen, dass wir für Ruhe sorgen, immer wieder unterbrochen und gestört.

Das ist jetzt sehr überspitzt dargestellt und natürlich kann man sich Platz verschaffen sowie nicht benötigte Helfer oder angehörige aus dem Zimmer schicken. Auf Veranstaltungen geht das allerdings schon schlechter.

Wir erfassen also sehr wichtige und wechselnde Daten, aber wie behalten wir diese oder dokumentieren sie ordentlich?

Allgemein müssen wir alles was wir machen auch erfassen und dokumentieren. Nun ist das Protokoll aus Papier nicht wirklich handlich um es dabei auszufüllen. Besonders ungünstig ist es, wenn man gerade die Blutdruckmanschette anlegt oder eine Infusion vorbereitet. Auch die digitale Variante mit dem Tablet ist eher ein wenig sperrig und unhandlich.

Deswegen schauen wir uns heute mal schnelle und einfache Alternativen an. Wobei es im Endeffekt keine Alternativen sind, denn wir müssen ja noch ein richtiges Protokoll schreiben.

  1. Der Handschuh

Wir müssen um uns selbst und den Patienten zu schützen Handschuhe tragen. Diese eignen sich aber auch um Notizen zu verfassen. Mit einem Kugelschreiber kann man sich im Vorfeld die wichtigsten Abkürzungen aufschreiben. Dazu würden beispielsweise: RR für Blutdruck, AF für die Atemfrequenz, HF für den Puls und vielleicht den GCS gehören. Je nach Schriftart und Handgröße würden auch Veränderungen darauf Platz finden. Problem ist dabei nur die Haltbarkeit der Handschuhe, denn nach Kontakt mit Blut o.ä. wechseln wir diese und damit sind unsere Notizen weg oder unleserlich. Als Gimmick gibt es sogar vorbedruckte Handschuhe zu kaufen, diese sind allerdings teurer und werden eher selten von der HiOrg übernommen.

  1. Leukostreifen

Um Verbände oder alles andere zu fixieren, benötigen wir Leuko. Allerdings können wir auch einen Streifen auf unsere Oberschenkel oder den Arm kleben. Darauf lassen sich wieder die Abkürzungen eintragen und im Einsatz dann ausfüllen. Der Vorteil ist, dass wir die Streifen während des Einsatzes nicht wechseln, aber sie können sich leichter ablösen als die Handschuhe. Der Platz den man hat, kann man sich natürlich dafür besser einteilen.

  1. Zettel und Stift

Altbewährt könnte man sich auch einen kleinen Zettel und einen Kugelschreiber in die Tasche stopfen und den immer wieder rausholen. Dabei sind die Leserlichkeit und der Verlust des Zettels aber sehr problematische Eigenschaften. Dazu muss man wahrscheinlich auch immer zwei Hände benutzen um die Werte aufzuschreiben.

  1. Der Patient

Im absoluten Notfall und wenn es nicht anders geht, könnte man auch den Arm des Patienten benutzen um die Werte zu notieren. In MANV Fällen oder bei einer großen Katastrophe ist es solange es noch keine Anhängekarten gibt, eine bessere Variante als nichts zu dokumentieren. Ist der Patient bei Bewusstsein ist es natürlich notwendig ihm die Sache zu erklären und um Erlaubnis zu fragen.

Zusammen gefasst gibt es verschiedene Möglichkeiten sich selbst die Werte zu merken und dann für den richtigen Zeitpunkt zu übertragen. Allerdings haben alle Möglichkeiten schlechte Eigenschaften und müssen im Einzelfall und mit den eigenen Vorlieben geprüft werden. In den Kommentaren wäre auch Platz die eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten mit uns zu teilen.

2 Kommentare

  1. Mensch das ist mal ein Klasse Blog. Habe diesen eher durch Zufall gefunden. Finde ich einfach nur Spitze.

  2. Endlich wird so etwas auch mal dokumentiert. Lese gern mit 🙂

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