Der Umgang mit Notfallpatienten (Teil 2: Besondere Personengruppen)

Teil 2: Kommunikation mit Kindern/Jugendlichen und älteren Patienten

Sowohl bei dem Umgang mit Kindern als auch mit Jugendlichen als auch mit älteren Patienten gelten grundsätzlich die gleichen Grundsätze, wie im ersten Teil des Artikels dargestellt. Hier soll insb. auf einige Besonderheiten eingegangen werden.

1. Umgang mit Kindern und Jugendlichen

Zunächst sollte versucht werden, die Eltern so schnell wie möglich zu informieren oder diese als bekannte Begleitpersonen hinzuzuziehen. Diese wissen meist am besten wie mit ihrem Kind zu Verfahren ist und sollten möglichst Ruhe in die Situation bringen. Diesbezüglich sollten die Eltern vorher instruiert werden, sodass sie nicht unnötig noch weitere Unruhe in die Situation bringen.

Ein Gesprächseinstieg kann beispielsweise durch ein Kuscheltier hergestellt werden: Entweder hat das Kind eines dabei, sodass darauf eingegangen werden kann oder die Sanitäter haben ein entsprechendes Kuscheltier auf dem Wagen dabei.

Beispiel: „Der Teddy Bruno fährt auch immer mit auf dem Wagen. Du kannst ihn gerne haben, er wird dich beschützen. Hast du zu Hause auch solche Tiere?“

Auf keinen Fall sollten aber Schuldzuweisungen stattfinden. Dem Kind sollte insbesondere versucht werden seine Angst vor einer eventuellen Bestrafung durch die Eltern zu nehmen.

Das Kind als Patient muss aber auch behandelt werden: Dies sollte möglichst durchgehend ein Sanitäter übernehmen. Dieser wird für das Kind eine Art Vertrauensperson, an den es sich mit allen Belangen wenden kann. Er sollte immer bemüht sein, dem Kind alle Schritte und Maßnahmen altersgerecht zu erklären.

Auch der Körperkontakt spielt eine wichtige Rolle: Die Intensität des Körperkontaktes sollte vom Alter des Kindes abhängig gemacht werden: Bei Kindern kann eine Umarmung durchaus beruhigend wirken, bei Jugendlichen kann eine solche Maßnahme durchaus als sehr unangenehm – gerade bei gleichgeschlechtlichen Mitarbeitern – angesehen werden.

2. Umgang mit älteren Patienten

Gerade ältere Patienten werden häufig im Umgang mit anderen Menschen als sehr anstrengend erlebt. Dies muss jedoch nicht an der Person selbst liegen, denn diese sind häufig froh über den Kontakt und die angebotene Hilfe durch die Sanitäter, sondern viel mehr an den Begleitumständen und die häufig schwere Anamnese, denn häufig werden die Symptome durch Medikamente beeinflusst.

Grundsätzlich sollte sich ausreichend Zeit für den Patienten genommen werden und eine langsame, deutliche Artikulation gewählt werden. Eine laute Aussprache kann schnell als Aggression gedeutet werden und sollte daher nur dezent eingesetzt werden. Der Höflichkeit und anstandshalber sollte als Anrede das „Sie“ gewählt werden.

Oft weigern sich gerade ältere Patienten einem Transport in ein Krankenhaus zuzustimmen. Dahinter steckt die Angst, dieses vielleicht nicht wieder verlassen zu können. Dem sollte insofern entgegen getreten werden, dass dort qualifiziertes Personal vorhanden ist und nur dort sichergestellt werden kann, dass der Patient adäquat behandelt wird.

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